Informations- und Bildungsmaterialien

In unserem Projekt befassen wir uns umfänglich mit dem Thema der biologischen Vielfalt. Wir möchten unsere Teilnehmenden motivieren, selbst aktiv zu werden und sich auch nach der Teilnahme an unserem Projekt für den Naturschutz zu engagieren. Um nicht nur unseren Projektteilnehmenden, sondern allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, selbst aktiv zu werden, stellen wir hier Informations- und Bildungsmaterialien, die im Rahmen unseres Projekts entstehen, zur Verfügung.

Pflanzlisten für Wildpflanzen

In unserem Projekt verwenden wir ausschließlich gebietsheimische Wildpflanzen. Wildpflanzen weisen in der Regel bestimmte genetische Anpassungen an ihre Region auf. Sie haben sich im Laufe der Zeit an typische Eigenschaften z. B. des Bodens oder des Klimas angepasst. Gleichzeitig werden in Deutschland jährlich viele Millionen Pflanzen durch Ansaaten und Pflanzungen in die Landschaft ausgebracht. Dabei handelt es sich oft um gebietsfremde Arten oder vom Menschen selektierte Kulturformen. Diese Maßnahmen können einen negativen Einfluss auf die inner- und zwischenartliche Diversität der Landschaft haben.

Um die genetische Anpassung gebietsheimischer Arten, die genetische Vielfalt und das natürliche Artenspektrum zu erhalten, empfiehlt sich deshalb die Verwendung von gebietseigenem Saatgut, auch „authochthones Saatgut“ oder Regiosaatgut genannt und gebietseigenen Krautpflanzen. Regiosaatgut ist Saatgut, das durch Besammlung von Wildpflanzen in einer bestimmten Region gewonnen wird, um auch in dieser Region wieder ausgebracht zu werden. Insgesamt gibt es in Deutschland 22 Ursprungsgebiete, innerhalb derer Grenzen nur das jeweils von dort stammende Saatgut verwendet werden sollte, siehe Abbildung.

Quelle: Rieger-Hofmann GmbH

Zum jetzigen Zeitpunkt gilt die Empfehlung der Verwendung von regionalem Saatgut nur für Ansaaten und Pflanzungen in der freien Landschaft. Wir möchten aber mit dem Einsatz gebietsheimischer Pflanzen die regionale biologische Vielfalt für unsere Teilnehmenden greif- und erlebbar machen. Gleichzeitig tun wir unseren Teil für den praktischen Naturschutz und bringen die regionale, wilde Natur zurück in unsere Stadt. Um Ihnen und euch die Auswahl gebietsheimischer Pflanzen für eigene Projekte zu erleichtern, haben wir Pflanzenlisten für alle Ursprungsgebiete erstellt und stellen sie auch hier zur Verfügung. In welchem Ursprungsgebiet ihr euch ganz genau befindet, könnt ihr mithilfe dieser Karte recherchieren. Regionales Saatgut erhält man in ausgesuchten Geschäften, zum Beispiel in Naturkostgeschäften. Wir kooperieren im Ursprungsgebiet 22 mit der Wildsamen Insel in Temmen-Ringenwalde, wo ihr auch kleinere Mengen an Saatgutmischungen bestellen könnt. Nun viel Spaß beim Stöbern, Säen und Pflanzen!

Bildungsmaterialien

Umweltbildnerinnen und Umweltbildner entwickeln im Rahmen des Projektes Bildungsprogramme, mit denen sie die Teilnehmenden erstmals in die nachhaltige Naturschutzarbeit, speziell zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt, einbinden. Am Anfang des Programms stehen die persönliche Naturerfahrung und die Auseinandersetzung mit Fragen der biologischen Vielfalt.

Sensibilisiert für die Thematik setzen Kinder, Jugendliche und Erwachsene anschließend in Praxisprojekten vielfältige Maßnahmen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld um und erarbeiten sich dabei Fähigkeiten im praktischen Naturschutz.

Hier finden Sie demnächst die im Projekt erarbeiteten didaktischen Modelle sowie Bildungsmaterialien zum Thema biologische Vielfalt.